Jupiter in Stereo

Eine kleine Spielerei mit dem Kreuzblick-Stereo-Verfahren

Wie so ein Kreuzblick-Stereobild betrachtet werden muß, damit sich der 3D-Effekt, hab ich schonmal erzählt:
https://seescho.wordpress.com/2016/10/28/heute-im-baerentheater-3d-stereo/

Das Stereobild

Bitte auf das Bild klicken, um es in Originalauflösung zu sehen

jupiter-in-stereo

Bildbeschreibung

Die beiden Einzelbilder haben einen zeitlichen Abstand von etwa 5 Minuten. Man kann erahnen, wie schnell sich Jupiter dreht und wie fix sich seine Monde bewegen. Rechts in der Ecke, das ist der Jupitermond Ganymed, der seinen Schatten auf den Planeten wirft. Rechts neben dem Schatten kann der berühmte Große Rote Fleck erkannt werden. Und links am Jupiterrand schiebt sich Io herein.

Aufbau des Stereobildes

Ich hab das Stereobild so angelegt, daß Io mein Aufhänger war. Das Bild, bei dem Io am Rand steht, ist das Bild für das rechte Auge. Im anderen Bild ist Io schon etwas weitergezogen und steht nun schon leicht vor dem Planeten. Das ist dann das Bild für das linke Auge.

Das Stereo-Prinzip

Warum hab ich das so gemacht? Ist ganz einfach:

Nehmt einmal einen Ball und platziert am Rand von dem Ball irgendwie einen kleine Kugel, eine Murmel vielleicht, oder eine Erbse, wenn ihr Vegetarier seid :).

Nun das linke Auge schließen und mit dem rechten Auge auf die Erbse schauen. Wenn wir die Erbse richtig hingelegt haben, sehen wir sie ganz am Rand des Fußballs.
Nun schließen wir das rechte Auge und schauen mit dem linken auf die Erbse. Sie wird etwas innerhalb des Balls zu sehen sein.

Diesen Effekt hab ich mit der Anordnung der Bilder simuliert. Wobei natürlich zu beachten ist, daß wir bei der Kreuzblick-Stereo-Technik schielen, um den Stereoeffekt zu bekommen. Die Blicke unserer Augen kreuzen sich irgendwo vor dem Stereobild. Was bedeutet, daß das Foto für das rechte Auge im Stereobild links stehen muß.

Einige Aufnahmedaten

Es handelt sich um kurze Videos. Als Videoformat hab ich das Rohvideo-Format MLV von Magic Lantern gewählt. Ich hab an der EOS600D auf den Vergrösserungsknopf gedrückt und so im Cropformat aufgenommen. So erreiche ich bei dieser Kamera einen 1:1-Sensordump für das Video.

Linkes Teilbild

Videodauer: 14 Sekunden
Frames: 340

Rechtes Teilbild

Videodauer: 90 Sekunden
Frames: 1400

Kamera war, wie gesagt die 600D mit Magic Lantern drauf.

Als Teleskop verwendete ich mein GSO RC mit 2 Meter Brennweite, die ich optisch noch auf 10 Meter verlängerte. Können auch 6 Meter Brennweite gewesen sein, da bin ich mir nicht mehr ganz sicher.

Das Stacking

Die Videos habe ich in ihre Bestandteile zerlegt und mit autostackert gestapelt. Beim  linken grieseligeren Video hatte ich kürzer aufgenommen, so daß mir weniger Frames zur Verfügung standen. Deshalb hab ich hier 80% der Frames gestackt. Beim anderen Video verwendete ich 20% für den Stack.

Diese Unterschiede sind natürlich der Qualität der Bilder abträglich, die ich ja aneinander anpassen mußte.

Die Nachbearbeitung

Die Nachbearbeitung, sprich das Herausarbeiten der Details, hab ich auf meiner Linux-Maschine mit meinem Lieblingsprogramm darktable gemacht. Beide Bilder haben exakt die gleichen Bearbeitungsschritte erhalten.

Das Stereobild basteln

Die zwei fertigen Bilder fanden nun den Weg in den StereoPhotoMaker, der mit Hilfe von wine auch unter Linux läuft. Dort hab ich die Bilder ausgerichtet, und einen Rahmen drumgezogen. Der Rahmen macht es leichter, ins Sterobild eintauchen zu können. Als letztes hab ich noch eine Beschrifung in den Bildhintergrund gelegt. Das läßt den Planeten so schön im Raum schweben.

Viel Spass beim Eintauchen in das Stereobild

Edgar

5 Gedanken zu „Jupiter in Stereo

  1. sehr schön geworden…schon das bild an sich…und erst die steroe version…das mit dem rahmen hab ich auch nicht gewusst…und auch nicht, dass es eine software dafür gibt…aber ich bin janochneu im fertigen von stereobidern…

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    1. Ist ja auch eigentlich auch kein richtiges Stereobild, sondern nur der Versuch, einen gewissen 3D-Effekt zu gewinnen.
      Das Programm kannst übrigens mal ausprobieren Es macht das Positionieren der Bilder und das Ausrichten leichter. Und es ist freeware.

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      1. hab ich eh schon probiert…hätte mir etwas arbeit erspart…es kann aber noch einiges mehr…muss ich noch testen…ist schon klar, dass es kein echter 3D Effekt ist…kommt mir alles ein wenig Retro-3D Effekt mäßig vor…das liebe ich aber so daran…

        Gefällt 1 Person

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