Beschreibung
INDI ist eine Abkürzung für Instrument-Neutral-Distributed-Interface. Das Indi-Protokol dient dabei als Schnittstelle zwischen der Hard- und der Software.
Als Hardware sind in unserem Fall Teleskopmontierung, Kamera, Fokussierer etc. zu verstehen. Sie werden von indi-Treibern angesteuert, die ihrerseits mit dem indi-server kommunizieren.
Auf der anderen Seite steht unsere grafische Bediensoftware, also kstars, Stellarium etc, die sich als Client ebenfalls mit dem Indi-Server unterhält.
Durch diese Server – Client – Architektur müssen die Hardware-Treiber und die GUI-Clients sich nicht auf demselben Rechner befinden, was bedeutet, daß man daheim vom Wohnzimmer aus Equipement auf der anderen Seite der Welt steuern kann.
indi-core beinhaltet dieses ganze Brimborium und ist deshalb wirklich das Herz der Teleskopansteuerung.
Abhängigkeiten auflösen
Damit indi-core kompiliert werden kann, müssen erst ein paar Softwarepakete den Weg auf unsere Festplatte finden:
sudo zypper install \
cfitsio-devel \
libnova-devel \
libusb-1_0-devel \
libcurl-devel \
gsl-devel \
libjpeg8-devel \
libogg-devel \
libtheora-devel \
fftw3-devel \
libjpeg8-devel \
gtest \
gmock
Sourcecode herunterladen
Nun holen wir uns die Quelldateien aus dem github.
cd ~/astrostuff &&\
git clone --depth=1 https://github.com/indilib/indi.git
Die Übersetzung:
- Wechsle ins Hauptverzeichnis „astrostuff“
- Clone den Quellcode in dieses Verzeichnis
Im Hauptverzeichnis ist nun ein Unterverzeichnis mit dem Namen „indi“erschienen, in dem der Quellcode für „indi-core“ liegt.
Kompilieren
Jetzt kompilieren wir das Ganze
mkdir -p ~/astrostuff/build/indi-core &&\
cd ~/astrostuff/build/indi-core &&\
cmake -DCMAKE_INSTALL_PREFIX=/usr/local -DCMAKE_BUILD_TYPE=Release ~/astrostuff/indi &&\
sudo make -j4 install
Die Übersetzung:
- Erstelle im Hauptverzeichnis ein Verzeichnis mit dem Namen „build“. Und erstelle in „build“ ein Unterverzeichnis mit dem Namen „indi-core“
- Wechsle ins Unterverzeichnis „indi-core“
- Bereite das Projekt auf das Kompilieren vor
- Kompiliere das Ganze (make) und installiere es auf der Festplatte (install).
Die fertig kompilierten Dateien wandern damit in den Ordner /usr/local (Standard in Linux für cmake) und harren der Dinge, die da kommen.
Wir harren auch, was denn da noch kommt 🙂
Hinweis
Geschrieben für und getestet mit Linux openSUSE Tumbleweed.
Die Verwendung von Code, der in dieser Astro-Software-Reihe gezeigt wird, erfolgt ausschließlich auf eigene Gefahr.
Die Artikel bauen aufeinander auf und müssen der Reihe nach abgearbeitet werden, sonst klappt es nicht mit dem kompilieren.
https://sternenkarten.com/
Menüpunkt: Astro-Software
Gern gelesen, spannend.
Bist Du auch Fachmann, also Programmierer?
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Freut mich. Nein ich bin kein Programmierer, nur gelernter Radio- und Fernsehtechiker. Geht aber viel mit „learning by doing“ und „try and error“ 🙂
Edgar
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Ich selbst war Programmierer, daher mein Interesse daran.
Natürlich kann man sich (fast) alles beibringen, wenn man Feuer für etwas entwickelt hat.
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