Im Sternbild Kepheus gibt´s eine Galaxie, die den Namen Feuerwerksgalaxie trägt. „Klingt interessant“, dachte ich bei mir. „Ein schönes Objekt, um die neue Teleskopsoftware auszuprobieren“.
2 Meter Brennweite sollten für den Einstieg reichen. Also baute ich das RC-Releskop auf. Das Einnorden klappte prima. War ja auch kein Unterschied zu vorher. Blieb die Frage, ob ich die Galaxie auch finden würde.
Die Ansteuerung der Susrüstung läuft nun mit Hilfe eines Raspberrys in Linux, ferngesteuert über den Laptop (auch Linux). Womit ich endlich komplett von Windows weg bin 🙂
Ich suchte mir zwei Sterne in der Nähe der Feuerwerksgalaxie und fuhr sie nacheinander an. Feineinstellung, Synchronisieren, gut isses. Danach das Goto zur Galaxie. Volltreffer! Genau mitten im Bildfeld. Klasse!
Ich machte 3 Fotos mit unterschiedlichen Belichtungen und widmete mich dann dem Mars, der eigentlich das Thema des Tagel war (bzw. der Nacht).
Ich hätte mehr Fotos machen und die darkframes nicht vergessen sollen. So war das Ergebnis ziemlich ernüchternd. Egal, irgendwie würde ich schon ein paar Strukturen herauskitzeln können.
Ich Stackte die Bilder in deepskystacker. Das Ergebnis war eine 32 Bit fits-Datei, die ich in GIMP lud. Ja, das neue GIMP kann mit solchen Dateien umgehen.
Ich erlegte das Bild in seine Farbkomponenten und wendete auf den Rot- und den Blaukanal einen Weichzeichner an. Danach setzte ich die Komponenten wieder zu einem Farbbild zusammen und arbeite ein wenig mit dem Kurvenwerkzeug von GIMP. Das Ergebnis exportierte ich als 32Bit-tiff. Mit darktable kam der Feinschiff. Das Ergebnis seht ihr hier:
Die Feuerwerksgalaxie ist eine Spiralgalaxie mit einer scheinbaren Helligkeit von 9 mag. Die Ausdehnung beträgt etwa 10 Bogenminuten. Die Entfernung zu uns wird mit 21 Millionen Lichtjahren angegeben.
Vor kurzem laß ich, daß letztes Jahr in dieser Galaxie eine Supernova explodiert ist, die mit 12,8 mag durchaus in der Reichweite meines Teleskops liegt. Leider ist die Supernova inzwischen so verblasst, daß ich sie auf meinem Bild nicht mehr finden konnte. Und da hab ich Sterne bis unter 16 mag mit drauf..
Ich hab trotzdem den Ort markiert, an dem die Supernova eigentlich sein sollte. Ihr Name ist übrigens „SN 2017 eaw“.
Ausgangsbilder waren übrigens Rohbilder mit der EOS6D, ISO jeweils 1600, Belichtungszeiten 30s, 60s, 180s. Für die kurzen Zeiten bin ich eigentlich über das Ergebnis doch positiv überrascht.
Ich hab da wohl einen klasse Gelbstich in die Bilder reingebracht. Da muß ich wohl mit dem Weißabgleich nochmal drüber. Später… 🙂
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Toller Bericht und Foto. Hast du auch probiert mit „Levels“ den Bereich aufzuhellen um die SN sichtbar zu machen?
Grüße Hermann
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Herrmann, ich hatte schon den rohen Stack mit fitswork inspiziert. Leider keine Spur von der Supernova.
Edgar
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