Neues von Osterhasen, Aufzug 2

Bärlock Holmes zu finden war schwieriger als gedacht.

Ich rief in seinem Büro an, aber es hallte immer nur die leiernde Stimme eines Anrufbeantworters an mein Ohr: „Der Meister ist zur Zeit nicht erreichbar. Bitte rufen Sie später wieder an!“. Wieso Meister, dachte ich bei mir. Seit wann lies sich der Detektiv Meister nennen? Da stimmte doch etwas nicht…

Dr. Bär Watson hatte mir bei unserem letzten Treffen seine Privatnummer gegeben. ich wählte die Ziffernfolge und machte mich auf eine längere Wartezeit gefasst.

Mein Erstaunen war nicht gering, als ich fast augenblicklich ein Knacksen im Telefonhörer und gleich anschließend die Stimme des Doktors hörte. Aus seinen Worten wurde ich aber nicht schlau. „Der Meister“, so sagte er, „hat seit jenem unsäglichen Fall vor 2 Jahren ( https://seescho.wordpress.com/2016/10/02/neues-aus-dem-baerentheater-osterhase-ueberfahren-teil-1/ ) keine neuen Aufträge mehr angenommen. Und nach seiner letzten Sitzung vor 2 Tagen ist er spurlos verschwunden. Einfach weg, ohne Bescheid zu sagen.“

Watson klang, als sei er der Verzweiflung nahe. „was soll ich nur tun?“ hörte ich ihn immer wieder stammeln. Ich beruhigte ihn und versprach ihm meine Hilfe. Der Doc gab mir die geheime Telefonnummer von Bärlock Holmes. „Vielleicht hast du ja Erfolg“, sagte er zweifelnd.

Ein paar Anrufe auf der Geheimnummer hatten wie erwartet keinen Erfolg. Also griff ich zu anderen Mitteln. Ich hatte mir auf der letzten Conumenta ein Gerät ergattert, von dem der Verkäufer behauptete, es könne Telefone orten. Dieses Teil wollte ich nun ausprobieren.

Wie war das nochmal? Die Anleitung für das Gerät hatte ich aus Datenschutzgründen nur mündlich bekommen. Man brauchte die Nummer des zu zu ortenden Telefons und man brauchte die PUK. „Aha“, dachte ich mir. „PUK! Funktioniert also nur bei Handys!“ Und noch eine Ziffernfolge mußte man eingeben, die ich aber vergessen hatte. Ich hatte mir aber eine Eselsbrücke zurechtgelegt: „Die Antwort auf die Frage aller Fragen!“. Ich mußte einen Moment überlegen, bevor es mir einfiel. Klar doch! Die Antwort auf die Frage aller Fragen –> Douglas Adams –> Per Anhalter durch die Gelaxis –> 42!

Das Suchgerät funktionierte und ich bekam eine Ortung. Ich sprang in mein Auto und fuhr zu der angegebenen Adresse. Bei einer Steinfigur schlug der Zeiger des Ortungsgerätes ganz nach rechts aus und es ertönte ein langandauerndes Piepsen. Ich betrachtete die Figur von oben bis unten. Es war eine junge Frau, die ein Kind auf ihrem Arm trug. Auf dem Sockel befand sich eine Inschrift:

Im Zeichen des Goldes
Maria 2007
Susanne Rudolph

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Am Gürtel der Frau entdeckte ich ein Handy, wie Frau und Kind ebenfalls in Stein gemeisselt.

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Von der Frau ging eine seltsame, nicht greifbare Kälte aus. Ich konnte die Figur berühren, ohne diese Kälte zu spüren. Dennoch fröstelte ich. Das Gefühl war am intensivsten, wenn ich mich über das Kind beugte. Das Kind, es sah fast aus wie Bärlock Holmes!

Diese nicht greifbare Kälte! Ich hatte sowas schon mal erlebt, damals, als ich mit Karbonit experimentierte. Die Idee zu den Experimenten war mir durch den Film StarWars gekommen. Es war nicht ganz einfach, etwas Karbonit zu organisieren, mit den richtigen Verbindungen aber machbar. Ich erinnere mich noch genau, denn bei den Versuchen hatte ich beinahe mein geheimes Labor in die Luft gesprengt. Ich fand heraus, daß Karbonit als Isolierhülle eingesetzt werden konnte, als Hülle, um etwas dauerhaft einzufrieren.

Der Meisterdetektiv Bärlock Holmes, eingefroren in flüssigem Karbonit, umhüllt von einer Hülle aus festem Karbonit, gefangen in einer Statue in der Goldschlägerstadt Schwabach. Das mußte die Lösung sein!

In einer Nacht- und Nebelaktion tauschte ich die „Steinfigur“ gegen eine originalgetreue Reproduktion, diesmal wirklich aus Stein. Die Karbonitfigur fuhr ich in mein Laboratorium.

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Ihr dürft es mir glauben, es ist nicht einfach, eine Karbonithülle zu knacken und den Inhalt unbeschadet aufzutauen. Ich werde die Methode nicht preisgeben. Nur soviel sei gesagt: Ich kenne niemanden, dem nicht warm würde, wenn er an meinen Instrumenten schnuppert…
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Dritter Aufzug demnächst in diesem Bärentheater, dann tritt Bärlock Holmes in Erscheinung

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