Astro-Software 3: Vorbereitung zum Kompilieren

Wie ich in einem früheren Artikel schon gesagt habe, gehe ich von einem frisch installierten openSUSE Tumbleweed aus, das auf dem neuesten Stand ist.

Um kompilieren zu können, müssen wir unser Betriebssystem erst mit ein paar Werkzeugen ausstatten:

Als allererstes brauchen wir ein tool, das uns den Quellcode aus den entsprechenden Softwarequellen holt. Dieses tool nennt sich „git“ und ist über die Kommandozeile bedienbar. Öffnen wir also ein Terminal und geben folgendes ein:

sudo zypper install git

Wir werden nach dem Administrator-Passwort gefragt. Danach wird „git“ heruntergeladen und installiert.

Ich möchte den Befehl kurz erläutern:

  • sudo: Führe den folgenden Befehl mit Administratorrechten durch
  • zypper: Das Installationswerkzeug für die Kommandozeile
  • install: Installiere …
  • git: … das Paket „git“

Sollte das zu installierende Paket andere Pakete benötigen, um zu funktionieren, werden diese Abhängigkeiten automatisch mit installiert.

Man kann diese Installation selbstverständlich auch über das graphische Installations- und Konfigurations-Programm von openSUSE durchführen. Dieses nennt sich „YAST“. Ist ganz praktisch bei ein- oder zwei Paketen. Sollen aber mehr Programmpakete installiert werden, so ist es oft einfacher, dafür die Kommandozeile zu benutzen. Und die Kommandozeileneingabe lässt sich außerdem besser dokumentieren, zum Beispiel in einem Artikel wie diesem hier. Ich bleib deshalb im folgenden bei der Installation per Kommandozeile.

Wir haben also das tool installiert, mit dem wir Sourccode auf unsere Festplatte holen können (und noch einiges mehr). Fehlen noch die tools zum Kompilieren.

Die bekommen wir, indem wir ein Terminal öffnen und folgendes eingeben:

sudo zypper install libqt5-qtbase-common-devel zlib-devel

Das Konstrukt „sudo zypper install“ kennen wir schon. Danach stehen die zu installierenden Pakete, getrennt durch ein Leerzeichen.

Ist eigentlich ein wenig unübersichtlich, dieser Installationsbefehl. Geht auch übersichtlicher:

sudo zypper install \
libqt5-qtbase-common-devel \
zlib-devel

Hier stehen die zu installierenden Programmpakete nun schön fein säuberlich untereinander. Der Backslash am Ende jeder Zeile bedeutet: Mit dem Zeilenende ist der Befehl noch nicht abgeschlossen. Die nächste Zeile gehört auch noch zum Befehl.

Was brauchen wir noch? Nun ja, die Programme, die wir im folgenden kompilieren und installieren wollen, haben alle irgendwie mit Multimedia zu tun. So wollen wir die Unterstützung von verschiedenen Bildformaten (jpeg, tiff, CR2, …, bis hin zu XISF von PixInsight) gleich noch vorbereiten, egal ob wir sie später wirklich verwenden wollen oder nicht:

sudo zypper install \
libjpeg8-devel \
libtiff-devel \
libraw-devel \
cfitsio-devel \
libogg-devel \
libtheora-devel \
libgphoto2-devel \
libXISF-devel

So, und jetzt brauchen wir nur noch ein Verzeichnis, in das wir den Quellcode der Programme herunterladen wollen und in dem wir dann kompilieren können. Das Verzeichnis soll in unserm persönlichen Arbeitsverzeichnis entstehen.

Terminal öffnen und eingeben:

mkdir ~/astrostuff

… bedeutet im Einzelnen

  • mkdir: make directory, also erstelle ein Verzeichnis
  • ~: in unserem persönlichen Arbeitsverzeichnis
  • /: das wir damit betreten
  • astrostuff: Der Verzeichnisname (kann beliebig gewählt werden)

So, damit haben wir nun die Voraussetzungen geschaffen, unsere Astroprogramme zu kompilieren. Wie genau das geht? Auf der Kommandozeile ganz einfach! Lasst euch überraschen…

stay tuned 🙂

Hinweis

Geschrieben für und getestet mit Linux openSUSE Tumbleweed.
Die Verwendung von Code, der in dieser Astro-Software-Reihe gezeigt wird, erfolgt ausschließlich auf eigene Gefahr.

Die Artikel bauen aufeinander auf und müssen der Reihe nach abgearbeitet werden, sonst klappt es nicht mit dem kompilieren.

https://sternenkarten.com/
Menüpunkt: Astro-Software

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