Es ist manchmal schwierig, so einen Kometen zu sichten. Hell genug sollte er ja sein, aktuell 1,3 Magnituden, heller also als der Polarstern. Wenn das Wetter aber nicht mitspielt, ist alle Helligkeit für die Katz, dann geht gar nichts. Oder vielleicht doch???
Viele Wolken, genau in der Richtung, in der man den Kometen sehen sollte, das war in den letzten Tagen der Standard. Auch heute war es so, ein klein wenig besser vielleicht. Dennoch, ich hab den Kometen nicht gefunden, weder mit dem bloßen Auge, noch mit dem Fernglas.
Der Komet sollte von meiner Sternwarte aus zu entdecken sein, so knapp über dem Dach vom Nachbarn. Also ging ich hinaus, machte das Dach der Sternwarte auf und schaltete die Software ein. Ich ließ kstars nach dem Kometen suchen und das Teleskop entsprechend ausrichten. Tatsächlich, irgendetwas hatte kstars gefunden, trotz der Wolkenfelder, die immer wieder durchzogen.
Ich machte eine Probeaufnahme. Und da war er, der Komet.

Ist eine Schwarzweiß-Aufnahme. Das Dunkel links unten ist das Nachbardach. Der auffälligste Stern auf dem Foto, ein Stück weit rechts vom Kometen, hat eine Helligkeit von etwa 5,3 Magnituden (glaub ich). Das würde vermuten lassen, daß der Komet tatsächlich so hell ist, wie es überall im Internet zu lesen ist. Ein klasse Objekt also für die Beobachtung mit dem bloßen Augen. Nur, ich habe den Kometen mit dem bloßen Auge nicht gefunden.
Nun gut, die Wolken sind manchmal nicht dein Freund, speziell wenn es um die Beobachtung von Kometen geht, die dem Horizont nahe sind. Mein Teleskop zeigte mir genau die Richtung, in der der Komet war, nur sah ich ihn nicht. Ich holte mein Fernglas und wagte einen Blick in die Richtung, die das Teleskop anzeigte. Da war er, schwach erkennbar durch die Bewölkung. Aber wirklich schwach.
Wenn ihr also den Kometen sehen wollt, wartet am besten auf gutes Wetter und schaut knapp über das Dach des Nachbarn 🙂
Nun ja, nicht jeder wird einen Nachbarn in Kometenrichtung haben, drum hier eine kleine Auffindhilfe.
Am Abend kurz nach Sonnenuntergang sieht man im Westen den hellsten Stern des Sternbildes Bärenhüter. Arktur heißt der Kumpel. Und der ist hell genug, um wirklich aufzufallen. Schaut von Arktur etwa 30° nach links, dann habt ihr grob das Feld, in dem der Komet zu finden sein sollte. Schickt euch aber, denn die Helligkeit des Kometen nimmt schnell ab.
Noch etwas fällt mir gerade ein. Der Komet stand nicht so am Himmel, wie ich es oben gezeigt habe. Er war etwas geneigt. Hier die tatsächliche Orientierung zum Aufnahmezeitpunkt:

Das Bild bekomme ich aber nicht anständig geschnitten, ohne eine Menge an Details zu verlieren. Drum die „gerade“ Version von oben.
Die Brennweite war übrigens 342mm. Kamera die ASI 1600 mm pro durch das L-Filter.

Schöne Aufnahmen. Mir ist es (bislang) wegen Wolkenbedeckung nicht gelungen den Kometen zu Gesicht zu bekommen 😉
LikeGefällt 1 Person
Tja, heute geht hier auch schon wieder nichts mehr. War wohl ein Glücksgriff gestern.
LikeLike