Stephans Quintett

Auch wenn diese Bilder nicht zu meinen besten Arbeiten gehören, so sind sie dennoch interessant genug, gezeigt zu werden. Interessant deswegen, weil es sich um fünf Galaxien handelt, die eng genug beieinanderstehen, um sich gegenseitig zu beeinflussen. Sie wechselwirken miteinander, sagt man manchmal.

Hier ein Übersichtsbild des Geschehens:

Da sieht man noch nicht so sehr viel, oder? Ich denke da müssen wir ein wenig hinein zoomen.

Aah, ja, jetzt erkennt man schon ein bißchen mehr. Noch besser wird es vielleicht, wenn ich das Ganze noch beschrifte.

Dieser Galaxienhaufen wurde Ende des neunzehnten Jahrhunderts entdeckt und nach seinem Entdecker benannt. Gut, damals hatte man noch keine Ahnung, daß es sich dabei um Galaxien handelt, es waren schlicht und einfach fünf eng beieinander stehende Nebel, die durch das Teleskop gesichtet worden waren. Entsprechend liest sich auch der Titel aus den „Monthly Notices of the Royal Astronomical Society“ vom 6. April 1877: Nébuleuses nouvelles découvertes et observées à l’Observatoire de Marseille Par M. E. Stephan

Springen wir vom 19ten Jahrhundert ins Jetzt.

Fünf eng beieinander stehende Galaxien im Sternbild Pegasus, die sich auf Grund ihrer der Gravitation gegenseitig beeinflussen. Diese Wechselwirkung erkennt man im Bild sehr schön an den verzerrten Spiralarmen der Galaxien. Etwa 300 Millionen Lichtjahre von uns entfernt kann das Galaxien-Quintett gefunden werden werden. Also, Autopilot vom Raumschiff entsprechend programmieren und los geht es!

Doch tut sich hier ein Problem auf, das unseren Autopiloten durcheinander und uns auf der intergalaktische Galaxiensuche zur Verzweiflung bringen wird. Eine der Galaxien, nämlich NGC 7320 hat eine andere Rotverschiebung als die anderen vier. Da nun diese „redshift“ proportional zur Entfernung der Objekte ist, wird aus dem Quintett ein Quartett. NGC 7320 ist wohl nur knapp 40 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Die Galaxie steht nur zufällig so, daß sie zu den anderen Galaxien zu gehören scheint. Pustekuchen, sie ist eine Vordergrundgalaxie.

Um diese Dilemma zu umgehen, hat man NGC 7320C als „neues“ fünftes Mitglied im Galaxienhaufen definiert. Stephans Quintett besteht also aus den Galaxien NGC 7317, NGC 7318A, NGC 7318B, NGC 7319 und NGC 7320C.

Ist schon manchmal interessant, was sich aus Entdeckungen so alles entwickeln kann.

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