Es ist mittlerweile eineinhalb Jahre her, daß ich zwei Beiträge zum „Grünen Kometen“ verfasst habe. Eine dritte Aufnahme, die ich damals noch zeigen wollte, hat sich auf meiner todo-Liste ganz nach unten verirrt und kam jetzt erst wieder zum Vorschein.
Ich möchte gar nicht so viele Worte machen zu dem grünen Komet C_2022_E3_ZTF. Drum zeig ich hier gleich das „vergessene“ Bild, das ich damals gemacht habe:

Das Foto ist mit 2.000 mm Brennweite entstanden.
Eine Bemerkung muß ich dennoch zu diesem Kometen machen. Hat man damals vor eineinhalb Jahren seine Umlaufzeit um die Sonne auf 52.000 Jahre bestimmt, so sind daraus inzwischen 26 Millionen Jahre geworden. Die großen Planeten, an denen er nach Passage der Gesteinsplaneten vorbei mußte, haben wohl größere Auswirkungen gehabt, als gedacht.
So, und nun zum neuen Kometen
Im Moment flitzt wieder einmal ein Komet um die Sonne herum, der das Prädikat „mit bloßem Auge sichtbar“ bekommen hat. Ob man ihn tatsächlich ohne Fernglas bzw. Teleskop beobachten können wird, entscheidet sich in diesen Tagen, an denen er seine größte Annäherung an die Sonne erfährt. Schon einige potentiell als Jahrhundertkomet eingestufte Objekte sind bei dieser Annäherung an unser Muttergestirn zerbrochen. Das war dann Essig mit der schönen Sichtbarkeit.
Mal abwarten, was mit unserem neuen Kandidaten passiert. Im Moment schaut es noch ganz gut aus. Er wird, wenn er von Mittelfranken aus sichtbar ist, schnell an Höhe über dem Horizont gewinnen, aber ebenso schnell an Leuchtkraft und damit an Helligkeit verlieren.
Ich würde empfehlen, in der Abenddämmerung so ab dem 11. oder 12. Oktober einen Blick in Richtung Westen zu wagen. Eine Handbreit nach Süden versetzt sollte der Komet dann dicht über dem Horizont auftauchen. Wie schon gesagt könnte die Sichtbarkeit mit jedem Tag, denn er höher am Himmel steht, besser werden, vorausgesetzt er verliert nicht zu schnell an Helligkeit.
Ach ja, beinahe hätte ich vergessen zu sagen, wie dieser neue Komet heißt. Seine Bezeichnung ist C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS).
