M87 ist eine riesige elliptische Galaxie in der Nähe vom Zentrum des Virgo-Galaxienhaufens. 64 Millionen Lichtjahre von uns entfernt ist sie im Sternbild Jungfrau angesiedelt. Ihre scheinbare Helligkeit beträgt etwa 8,6 Magnituden.

Was sofort auffällt, ist der sehr helle Kern der Galaxie. Und was noch auffällt: Ein paar andere Galaxien können auf dem Bild entdeckt werden. Ich hab mir mal die Freude gegönnt und das Bild beschriftet:

Was zeichnet M87 aus? Nun, das Zentrum von M87 wird von einem supermassiven Schwarzen Loch dominiert.
Das an sich ist nichts besonderes. Man geht davon aus, daß die meisten Galaxien schwarze Löcher beherbergen, mal größere, mal kleinere und mal sogar mehr als nur eines.
Auch unsere Milchstraße besitzt mit Sagittarius A* ein supermassives schwarzes Loch, ein bißchen mehr als 26.000 Lichtjahre von uns entfernt. Dieses schwarze Loch hat sich die Masse von etwa 4 Millionen Sonnen einverleibt, scheint im Moment aber ein Verdauungsschläfchen zu halten. 4 Millionen Sonnen innerhalb einer Kugel mit 24,5 Millionen Kilometern Durchmesser! Das ist ein ganz schön großer Magen, den unser schwarzes Loch hat!
Diese 24,5 Millionen Kilometer entsprechen in etwa 1/5 des Durchmesssers der Umlaufbahn des Merkur um die Sonne.
Hab ich schon erwähnt, daß Messier 87 etwas größer ist wie unsere Heimatgalaxie? Und da M87 keine scheibenförmige Spiralgalaxie ist, wie die Milchstraße, sondern eine elliptische Galaxie, passt in diese Kugel (sieht eigentlich eher wie eine Kartoffel aus) wesentlich mehr „Sternenstaub“ hinein als auf eine dünne Scheibe. In der Wikipedia steht, M87 besitzt 200mal mehr Masse als die Milchstaße. Irgendwo hab ich sogar den Faktor 1.000 gelesen (die Quelle ist mir leider entfallen).
Das schwarze Loch in der Milchstraße hat im Moment wohl nicht viel Hunger. Vielleicht war es müde und hat sich zu einem Mittagsschläfchen hingelegt. Ganz anders verhält es da mit dem schwarzen Loch in M87!
Das schwarze Loch in M87 ist ein Gigant. Es ist so groß , daß unser gesamtes Sonnensystem locker hineinpassen würde. 6 Milliarden Sonnenmassen drängeln sich in dem Ungetüm. Und es hat immer noch Hunger, dieses schwarze Loch. Etwa 0,1 Sonnenmassen pro Jahr verschwinden dort auf Nimmerwiedersehen.
Nicht alle Materie, die so einem schwarzen Loch zu nahe kommt, verschwindet auf Nimmerwiedersehen. Es kann passieren, daß Materie, bevor sie den „Point of no return“ überschritten hat, in einem gewaltigen Jet wieder abgestoßen wird und damit der Ewigkeit entgeht. Hat wohl irgendetwas mit Magnetfeldern zu tun.
Das supermassive schwarze Loch in M87 spuckt einen solchen Jet aus, der inzwischen so lang ist (40 Lichtjahre), daß man ihn eigentlich sehen können sollte. Ich hab mal nachgeschaut:

Tatsächlich! Da ist er ja, der Jet!
Zum Abschluß noch folgendes:
Das supermassive schwarze Loch von M87 ist das erste schwarze Loch, das man bildlich darstellen konnte (April 2019). Also nicht das schwarze Loch selber, denn das ist ja unsichtbar, da es alles Licht verschluckt. Man konnte aber die Akkretiensscheibe abbilden, auf der Materie, immer heißer werdend, in das schwarze Loch hineinspiraliert. Dazu verwendete man ein Netzwerk von Radioteleskopen, deren Daten miteinander verrechnet wurden.
So konnte inzwischen auch Sagittarius A* in unserer Milchstraße abgebildet werden.
