Lateinisch: | Hercules |
Genitiv: | Herculis |
Kürzel: | Her |
Sternbild Herkules

Meine Darstellung des Sternbildes Herkules
Ein Mann, die Arme weit ausgebreitet, springt über ein Hindernis.
Beobachtungszeitraum
Ganzjährig
Wie finde ich das Sternbild Herkules
Die sehr hellen Sterne Deneb (Schwan), Wega (Leier) und Altair (Adler) malen ein auffälliges Dreieck auf den Himmel, das sogenannte Sommerdreieck. Der annähernd rechte Winkel dieses Dreiecks wird von Wega markiert.
Vom Schwan aus gesehen liegt Herkules hinter der Leier.

Geschichte zum Sternbild Herkules
Ein jeder verbindet Herkules mit einem großen und starken Mann. Und das war er in der Tat. In der griechischen Mythologie wurde er Herakles genannt.
Von diesem Herakles soll die folgende Geschichte handeln.
Zeus, Amphitryon und Alkmene
Amphitryon, der spätere Feldherr von Theben, hatte einen Feldzug gegen die Taphier erfolgreich abgeschlossen. Er war auf dem Heimweg und wurde schon sehnsüchtig von seiner Gattin Alkmene erwartet.
Zeus wußte, daß Amphitryon noch eine Zeitlang brauchen würde, bis er zu Hause war. Seit langem schon hatte er ein Auge auf dessen Frau geworfen. Nun würde sich die Gelegenheit für ein Liebesabenteuer bieten. Zeus nahm die Gestalt des Feldherrn an und ging zu Alkmene.
Das Liebesspiel der beiden war heiß und hatte Folgen. Zeus zeugte ein Kind.
Am nächsten Abend erschien der richtige Amphitryon in der Stadt. Er schloss seine Frau in die Arme und küsste sie leidenschaftlich. Eng umschlungen ließen sich die beiden auf ihr Bett fallen.
Das Liebesspiel der beiden war heiß und hatte Folgen. Diesmal war es Amphitryon, der ein Kind zeugte.
Das Ergebnis dieser beiden Liebesnächte konnte neun Monate später bewundert werden. Es waren Zwillinge. Einer der Zwillinge bekam den Namen Herakles. Ihr dürft raten, wer sein Vater war…
Der Erstgeborene der beiden sollte später einmal der Herrscher von Mykene werden. Zeus hatte diese Aufgabe Herakles zugedacht. Es gab aber jemanden, der damit ganz und gar nicht einverstanden war.
Hera, die Gattin von Zeus, wußte genau, was ihr Mann trieb, wenn er die Erde besuchte. Sie war genau informiert über seine vielen Eskapaden. Nun bot sich ihr die Gelegenheit für Rache. Sie verzögerte die Geburt des Herakles und nahm ihm damit das Recht, Herrscher zu werden.
Die Milchstraße entsteht
Alkmene liebte die beiden Zwillinge.
Eines Tages fand sie heraus, daß es Hera gewesen war, die die Geburt von Herakles hintertrieben hatte. Und sie ahnte, daß die Göttin ihrem Sohn immer noch schaden wollte. So beschloss sie schweren Herzens, ihn wegzugeben. Pallas Athene, die Göttin der Weisheit, half Alkmene, den Knaben unterzubringen. Sie schmuggelte ihn im Olymp ein und bat Hera, sich seiner anzunehmen.
Hera, die den Knaben nicht erkannte, willigte freudig ein. Sie setzte das Kind an ihre Brust und stillte es. Herakles, schon als Baby ungestüm, trank begierig die Milch von Hera. Dabei sog er so stark an ihrer Brust, daß Hera den Knaben wegstieß. Die überschüssige Milch schoss aus ihrer Brust und verteilte sich über den Himmel.
Die Milchstraße war entstanden.
Die zwei Schlangen
Athene brachte Herakles zurück zu seiner Mutter Almene. Es dauerte nicht lange, bis Hera davon Wind bekam. Eine neue Gelegenheit für Rache!
Sie legte zwei Schlangen ins Kinderbett der Zwillinge. Der Bruder von Herakles bekam Angst und lief davon. Herakles aber packte die Schlangen und erwürgte sie. Die Gefahr war gebannt.
Ja, Herakles hatte schon als Kind gewaltige Kräfte.
Der Orakelspruch
Herakles wuchs zu einem starken jungen Mann heran. Er genoss eine exzellente Erziehung. Es stellte sich allerdings bald heraus, daß er jähzornig war. Eines Tages kritisiert ihn sein Musiklehrer, worauf Herakles dem Lehrer voller Zorn eine Leier an den Kopf warf. Die Leier überstand den Wurf, der Lehrer dagegen überlebte den Treffer nicht.
Nach seiner Ausbildung kam Herakles zurück nach Theben und heiratete die Tochter des Königs.
Hera war es immer noch nicht müde, Herakles zu schaden. Diesmal schickte sie ihm einen Moment des Wahnsinns. Die Sinne des Mannes vernebelten sich und er schlug wild um sich. Dabei tötete er ungewollt seine Frau und seine drei Kinder.
Langsam lies der Wahnsinn nach und die Sinne des Helden klärten sich. Der Nebel, der seinen Geist gefangen hatte, verzog sich. Herakles sah, was er im Wahnsinn angerichtet hatte. Tief getroffen suchte er im Orakel von Delphi nach Rat. Er fragte, wie er diese Tat sühnen könne.
Das Orakel gebot ihm, sich zwölf Jahre lang in den Dienst von Eurystheus zu stellen.
Die 12 Aufgaben des Herakles
Eurystheus war der König von Mykene. Er ahnte, daß Herakles ein Auge auf seinen Thron geworfen hatte. So suchte er nach einer Möglichkeit, sich des gefährlichen Mannes zu entledigen.
Er stellte ihm 12 Aufgaben, jede für sich so gefährlich, daß eine Rückkehr mehr als unwahrscheinlich erschien. Herakles nahm die Herausforderung an als Sühne für das, was er getan hatte.
- Nemeischer Löwe
Ein als unbesiegbar geltendes Raubtier
Der Löwe wurde von Herakles gefangen und erwürgt. - Hydra
Eine Schlange mit neun Köpfen, die nachwuchsen, wenn man sie abschlug.
Herakles hinderte die Köpfe am Nachwachsen und tötete so die Hydra. - Kerynitische Hirschkuh
Eine heilige Hirschkuh
Herakles durfte das heilige Tier nicht töten. Er brauchte ein ganzes Jahr, um es zu fangen. - Erymanthischer Eber
Ein Eber ohne Ausdauer
Der Eber hatte keine Kondition, Herakles schon. Er fing den Eber lebend. - Die Ställe des Augias
Riesige Ställe
Die Ställe waren so gigantisch, daß es selbst Herakles nicht möglich war, sie auszumisten. Er leitete zwei Flüsse um, so daß sie durch die Ställe flossen. Das Wasser spülte den ganzen Dreck weg. - Stymphalische Vögel
Furchteinflößende und gefährliche Vögel mit Schnäbel und Krallen aus Metall.
Herakles tötete die Ungeheuer mit seinen vergifteten Pfeilen. - Kretischer Stier
Ein wahnsinniger Stier, der Kreta verwüstete.
Herakles zähmte den wilden Stier und brachte ihn lebend nach Mykene. - Rosse des Diomedes
Die wilden Pferde von König Diomedes.
Herakles warf den Pferden Diomedes zum Frass vor und zähmte sie so. - Gürtel der Hippolyte
Der Zaubergürtel der Amazonenkönigin Hippolyte
Die Königin wollte Herakles ihren Zaubergürtel geben. Da mischte sich Hera ein und es kam zu einem Gemetzel unter den Amazonen. Herakles bekam den Gürtel dennoch. - Rinderherde von Geryon
Eine mächtige Rinderherde
Herakles tötete den Riesen Geryon und eroberte damit die Rinderherde. - Äpfel der Hesperiden
Die Äpfel der Hesperiden verliehen den Göttern ewige Jugend
Die Äpfel wurden von einem Drachen bewacht, so daß Herakles nicht an den Baum herankam.Er überredete Atlas, den Vater der Hesperiden, für ihn die Äpfel zu pflücken. - Kerberos
Der Höllenhund
Herakles entführte den Höllenhund aus der Unterwelt
Das Ende von Herakles
Herakles hatte wieder geheiratet. Seine zweite Frau hieß Deïaneira.
Bei einem Spaziergang kam Deïaneira an einen breiten Fluß, den sie überqueren wollte. Allerdings war weit und breit keine Brücke zu sehen. Ein Glück, daß der Zentaur Nessos in der Gegend war. Er bot sich an, die Frau über den Fluß zu bringen.
Mit dem Glück ist das manchmal so eine Sache. Nicht alles, was gut aussieht, ist es auch. So auch hier.
Nessos hatte Deïaneira mit dem Versprechen gelockt, sie würde nicht nass werden und sich so nicht erkälten, wenn sie sich von ihm über den Fluß tragen lies. In Wirklichkeit hatte er vor, die Frau zu entführen. Er hastete, Deïaneira auf dem Rücken, flussabwärts.
Herakles hatte das Vorhaben von Nessos erst spät bermerkt. Spät, aber für ihn wohl nicht zu spät, denn er war ein begnadeter Bogenschütze. Er legte einen Pfeil auf den Bogen, zielte kurz und schoss.
Der Pfeil fand sein Ziel und traf Nessos. Der Zentaus wußte, daß der Pfeil vergiftet war und er diesen Treffer nicht überleben würde. So sann er auf Rache, die über seinen Tod hinaus wirksam war.
Das Gift verteilte sich in Nessos Körper und er wurde zusehends schächer. Sein Blut kochte, nun so giftig wie der Pfeil. Er rief nach Deïaneira.
„Es tut mir leid“, sagte er mit letzter Kraft zu der Frau. „Ich weiß, daß es falsch war, dich entführen zu wollen. Als Ausgleich für deine Angst möchte ich dir ein Geschenk machen, daß dir später einmal vielleicht von Nutzen sein wird.“ Er räusperte sich und fuhr fort: „Ich werde gleich tot sein. Nimm mein Blut und heb es gut auf. Denn es kann Wunder vollbringen. Ein paar Tropfen davon genügen und derjenige, den du damit benetzt, wird dir auf ewig treu sein.“ Mit dem letzten Atemzug flüsterte er: „Wenn du also einmal Probleme mit deinem Mann hast, dann weißt du, was du tun mußt. Ein paar Blutstropfen genügen“.
Herakles und Deïaneira waren ein glückliches Paar. Die Jahre vergingen und beide waren zufrieden. Dennoch hatte eines Tages Deïaneira Zweifel an der Treue ihres Mannes. Hatte sie da nicht einmal den Duft eines Parfüms gerochen, den sie nicht kannte? Da konnte doch nur eine andere Frau dahinterstecken.
Kein Problem, dachte Deïaneira. Ich hab ja mein Geheimmittel. Sie öffnete das Gefäß, in dem sie das Blut des Zentauren aufgehoben hatte und roch daran. Es roch nicht ranzig, würde also wohl noch wirksam sein. Sie strich das Hemd ihres Gatten mit dem Blut ein.
Das Geschenk von Nessos, dem Zentauren war kein gutes Geschenk. Denn die Gift des Pfeils hatte sich in dem Blut verteilt. Unheil bahnte sich an.
Als Herakles das Hemd anzog, verspürte er einen stechenden Schmerz. Da wird sich doch kein Skorpion drin versteckt haben, dachte er, und versuchte, das Hemd wieder auszuziehen. So sehr er sich auch bemühte, trotz seiner Riesenkraft, konnte er sich nicht von dem Hemd befreien. Denn das Kleidungsstück hatte sich tief in seine Haut eingegraben.
Es war das Gift der Hydra, das zu wirken begann. Denn der Pfeil, mit dem Herakles Nessos getötet hatte, war mit diesem Gift präpariert gewesen und ins Blut des Zentauren übergegangen.
Als Deïaneira erkannte, was sie angerichtet hatte, nahm sie sich das Leben. Herakles dagegen konnte nicht sterben, denn Zeus war sein Vater. Er war unsterblich.
Herakles litt Höllenqualen. Die Schmerzen waren auf Dauer nicht auszuhalten und schließlich gab er auf. Als Häufchen Asche würde auch ein Unsterblicher nicht weiterleben können. Er lies sich auf einem Scheiterhaufen verbrennen.