Das Sternbild Perseus

Lateinisch:Perseus
Genitiv:Persei
Kürzel:Per

Sternbild Perseus

Meine Darstellung des Sternbildes Perseus

Der Held läuft eilig, die Hand schon vorgestreckt, um die Königstochter Andromeda zu retten. Oben auf dem Kopf hat Perseus die obligatorische dreieckige Zipfelmütze.

Beobachtungszeitraum

Ganzjährig

Wie finde ich das Sternbild Perseus

Die königliche Familie

Andromda, Kepheus und Kassiopeia sind die königliche Familie. Perseus kommt dazu, um Andromeda vor dem wütenden Walfisch zu retten.

Eine andere Art, Perseus zu finden, ist eine Spazierfahrt auf der Sternenautobahn

Auf der Milchstraße

Habt ihr schon gewusst, daß man auf der Milchstraße spazieren fahren kann? Nein? Dann wisst ihr es jetzt. Man kann tatsächlich die Milchstraße für einen Ausflug benutzen. Auch wenn es nur im Traum ist…

Ich hatte einen solchen Traum.

Ich träumte, ich fuhr auf die Milchstraße, um Perseus zu besuchen. Das Wetter war schön und es versprach, eine wunderbar klare Nacht zu werden. Beste Voraussetzungen also für mein Vorhaben.

Die Auffahrt war in der Nähe des Fuhrmanns, der mir freundlich zuwinkte. Los ging´s mit der Reise auf der Himmelsautobahn.

Im Reiseführer hatte ich gelesen, daß es nur ein paar Lichtjahre waren bis hin zu Perseus. Nicht besonders weit also! Noch vor der nächsten Ausfahrt sollte er zu sehen sein. Ich schaltete vom dritten in den vierten Gang. Perseus ist eigentlich leicht zu erkennen mit seiner Zipfelmütze und dem markanten Körper. Fünfter Gang! Es ging voran. Kaum Verkehr heute.

Da ertönte aus dem Lautsprecher des Himmelsradios ein lautes Halleluja. Verkehrsmeldung!

„Achtung, auf der Himmelsautobahn zwischen den Anschlußstellen Fuhrmann und Andromeda ist gerade ein Meteorit heruntergegangen. Die rechte Fahrspur ist gesperrt. Fahren Sie bitte vorsichtig an der Einschlagstelle vorbei!“

Es wäre auch zu schön gewesen. Einmal eine Reise ohne Hindernisse. So was gibt´s wohl nur im Traum. Ich schaltete herunter und wechselte auf die linke Spur. Vorsichtig fuhr ich an der Einschlagstelle vorbei, die in dichte Dunstschwaden gehüllt war. Es waren zwar keine Trümmer zu sehen, aber man konnte nie vorsichtig genug sein.

Es dauerte eine Weile, bis sich der Dunst verzogen hatte. Ich beschleunigte und hielt Ausschau nach Perseus. Hmm, sah irgendwie komisch aus, die Gegend. Rechts am Straßenrand saß eine kleine Eidechse. Und was war denn das da vorn? Flog da nicht ein Schwan?

Dieser verflixte Meteorit mit seiner blöden Dampfwolke!

Ich war schon viel zu weit. Irgendwo dort hinten im Dampf, da war Perseus gewesen, unsichtbar im Moment des Vorbeifahrens.

Glücklichweise durfte man die Milchstraße in beide Richtungen befahren. Und es gab genügend Wendemöglichkeiten. Ich überholte den Schwan, verlies an der nächsten Abfahrt die Autobahn und fuhr gleich wieder drauf, in die Richtung aus der ich gekommen war. Der Schwan rauschte an mir vorbei, als ich wieder Gas gab.

Die Straße war frei und ich schaltete in den fünften Gang. Die Eidechse saß immer noch da und schaute mit zu. Vorsichtig passierte ich die Engstelle zwischen Eidechse und König Kepheus. Die Autobahn führte links an Kassiopeia vorbei. Nur noch ein paar Lichtjahre bis zu Andromeda.

Vom Meteoriteneinschlag war nichts mehr zu sehen und der Dunst hatte sich verzogen. So konnte ich auf der Sternenautobahn bleiben und mußte keine Umwege über irgendwelche Kleingalaxien in Kauf nehmen. Perseus war in voller Pracht zu sehen.

Der Ausflug hatte sich am Ende also doch noch gelohnt. ich hatte gesehen, was ich sehen wollte und fuhr nun gemütlich nach Hause. Der Fuhrmann hatte sich schon schlafen gelegt. Ich hupte ihm noch einen leisen Gruß zu und verließ die Milchstraße.

Geschichte zum Sternbild Perseus

Beim Sternbild Andromeda hatte ich erzählt, wie die schöne Königstochter von Perseus gerettet wurde. Schauen wir uns nun einmal an, wer dieser Perseus eigentlich war.

Das Leben des Perseus

Perseus war das Ergebnis eines der vielen Seitensprünge von Zeus. Der Göttervater hatte sich über Danae, die Tochter des Königs von Argos, hergemacht. Neun Monate später gebar die junge Frau einen Sohn und der Schlamassel  begann…

Ein Orakel hatte dem König von Argos geweissagt, er würde einmal von der Hand seines Enkels sterben. Um diese Gefahr erst gar nicht erst aufkommen zu lassen, verfrachtete der König seine Tochter mitsamt deren Sohn in eine Holzkiste und warf sie ins Meer.

Diese Art von Selbstjustiz war dem Meeresgott Poseidon gar nicht recht. Er sorgte dafür, daß die wackelige Kiste an den Strand einer Insel gespült wurde. Mutter und Sohn konnten sich retten und fanden Unterschlupf auf der Insel.

Der Herrscher des Eilandes war König Polydektes. Angetan von der Schönheit von Danae begann er, ihr nachzustellen. Danae wollte aber nichts mit dem König zu tun haben. Wie sehr er sie auch bedrängte, sie sagte immer wieder Nein! Und ihr Sohn Peseus, der zu einem stattlichen Mann herangereift war, half ihr, wo er nur konnte.

Solange sich Perseus schützend vor seine Mutter stellte, würde er keine Chance haben. König Polydektes wußte das. Er überlegte, wie er dennoch an die begehrenswerte junge Frau herankommen könnte. Und es kam ihm eine Idee.

Als auf der Insel wieder einmal eine Hochzeit angesagt war, verfügte der König, daß jeder Einwohner der Insel dem Brautpaar ein Pferd schenken solle. Für die Einwohner der reichen Insel war das kein Problem, für Danae und Perseus schon. Denn sie besaßen nichts als die Kleider, die sie am Leib trugen, als sie an der Küste der Insel angeschwemmt wurden. Woher nun ein Pferd nehmen?

Der König zeigte sich verständig, als die beiden bei ihm vorsprachen. Sie brauchten dem Brautpaar nichts zu schenken. Allerdings verangte der König von Perseus, daß er ihm als kleinen Ausgleich den Kopf der Medusa bringen solle. Der König wußte, daß diese Aufgabe unlösbar war. Perseus würde im Kampf mit Medusa sterben und er würde frei Bahn haben bei Danae.

Damit begannen die Heldentaten des Perseus.

Pallas Athene schenkte dem Held einen Spiegelschild, damit er die tödlichen Blicke der Medusa abwehren konnte. Hermes, der Götterbote organisierte Flügelschuhe und von den Nymphen bekam Perseus eine Tarnkappe. So gerüstet machte er sich auf den langen Weg zu Medusa.

Es gelang Perseus, Medusa zu überwinden und zu töten. Ihren Kopf packte er sorgsam in einen Stoffsack und fuhr zurück in Richtung Heimat.

Am Ende der Welt, dort wo Atlas die Erde auf seinen Schultern trug, machte Perseus Rast. Er  bat Atlas um Speise und Trank. Atlas verweigerte dem erschöpften Held die Gastfreundschaft und es kam zu einem Handgemenge. Die Rauferei war heftig und es wurde ein Kampf auf Leben und Tod daraus. Um sich zu retten, sah Perseus nur noch eine Möglichkeit: Der Beutel mit dem Haupt der Medusa!

Perseus öffnete den Stoffbeutel, nahm das Haupt der Medusa heraus und streckte es Atlas entgegen. Der leblose Blick von Medusa war immer noch eine fürchterliche Waffe. Atlas wurde sofort zu Stein, als er in ihre Augen sah.

Das Atlas-Gebirge war entstanden.

Perseus setzte seine Reise fort und kam schließlich in Äthiopien an. Dort sah er Andromeda, die Tochter von König Kepheus. Das Mädchen war an einen Felsen gekettet und wartete auf den Tod. Perseus rettete das schöne Mädchen vor dem wütenden Walfisch, dem sie geopfert werden sollte. Es zerschlug ihre Fesseln und nahm sie mit sich. Die beiden wurden ein glückliches Paar.

Die Heimreise ging weiter und obwohl der Weg lang und gefährlich war, kamen die beiden gut voran. Dort vorne in der Stadt würden sie Rast machen.

Die Herberge, in der sie unterkamen, war einfach und gemütlich. Das Essen war gut und sättigend. Andromeda war müde von der langen Reise und ging bald zu Bett. Perseus wollte sich noch ein wenig in der Stadt umschauen.

Es war einiges los, denn im Stadion wurden Wettkämpfe ausgetragen. Perseus kaufte sich eine Eintrittskarte und sah den Athleten zu. Irgendwie juckte es ihn in den Fingern. Warum sollte er denn bei den Wettkämpfen nicht mitmachen? Er war noch nicht müde. Ganz im Gegenteil. Er ging hinunter und trug sich für das Diskuswerfen ein.

Er schleuderte seinen Diskus weit, weiter als alle Konkurrenten. Das Sportinstrument segelte bis auf die Aschenbahn, auf der gerade ein Läufer angesprintet kam. „Vorsicht“, schrie Perseus und sah, wie der Diskus den Kopf des unglücklichen Läufers traf. Der Mann sank zu Boden und starb noch, bevor die Stadionärzte am Unglücksort ankamen.

Perseus drehte den Toten auf den Rücken und erbleichte. Er kannte den Mann. Es war sein Großvater, der König von Argos.

Der König von Argos war durch die Hand seines Enkels ums Leben gekommen. Die Weissagung des Orakels hatte sich bewahrheitet.

Man sieht, ein Orakel läßt sich nicht betrügen, nicht einmal von einem König!

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