Lateinisch: | Taurus |
Genitiv: | Tauri |
Kürzel: | Tau |
Sternbild Stier

Meine Darstellung des Sternbildes Stier
Der Stier schwimmt im Meer
Die Hyaden stellen den Kopf dar. Die Arme paddeln im Wasser, das bei den Pleijaden aufspritzt. Wahrscheinlich benutzt der Stier den Kraulstil. Die langen Hörner zeigen nach hinten. Hinterfüße und Körper sind unter Wasser und damit nicht sichtbar.
Beobachtungszeitraum
August bis Mitte April
Wie finde ich das Sternbild Stier
Die Nachbarn sind Orion und Fuhrmann, also leicht zu finden.

Geschichte zum Sternbild Stier
Ihr werdet es kaum erraten, wer da in Gestalt des Stiers durch das Mittelmeer paddelt. Oder vielleicht doch?
Na klar, es ist Zeus. Was hat der Chefgott im Olymp nur diesmal wieder angestellt?
Der Raub der Europa
Zeus war hinter den Frauen her. Sein Motto: „Nimm alles mit, was nicht bei Drei auf dem Baum ist“.
Er hatte eine Strategie entwickelt, um seine Frau zu täuschen. Wenn er einen Ausflug auf die Erde plante, von dem Hera nichts wissen sollte, verwandelte er sich in ein Tier. So hatte er freie Bahn und konnte tun, was er wollte.
Eines Tages fühlte Zeus es wieder einmal in sich brennen. Er wollte ein Abenteuer, ein Liebesabenteuer. Er verwandelte sich in einen Stier und stieg hinab auf die Erde. Seine Frau Hera würde schon nichts bemerken, denn sie war mit dem Hausputz im Olymp beschäftigt.
Am Strand des Mittelmeeres, in einem Königreich mit dem Namen Phönizien weidete eine Herde Rinder. Nicht weit davon spielte eine junge Frau Ball mit ihren Freundinnen.
Zeus gratulierte sich zu seinem Einfall, als Stier aufzutreten. Er gesellte sich zu der Herde.
Als die junge Frau wieder einmal den Ball holte, den ihre Freundinnen in die Herde geworfen hatten, fiel ihr ein Stier auf, den sie noch nie gesehen hatte. Das Tier war groß und stark, sein Fell schimmerte weiß und die Hörner glänzten golden.
Die Frau warf ihren Feundinnen den Ball zu und ging zu dem Stier. Fast schien es ihr, als wolle der Stier sie einladen, auf ihm zu reiten. Das Tier ging in die Knie, um ihr das Aufsteigen zu erleichtern. Die Frau zögerte nicht lange und schwang sich auf den Rücken des stattlichen Tieres.
Zeus hatte die Frau dort, wo er sie haben wollte, stand auf und galoppierte los auf das Ufer des Meeres zu. Er sprang ins Wasser. Mit weit ausholenden Bewegungen schwamm er kraftvoll hinaus ins offene Meer.
Die Entführte konnte sich nur mühevoll festhalten. Sie schaffte es aber, nicht abgeworfen zu werden. Panik war ihren Augen zu erkennen, denn sie konnte dem wild gewordenen Tier nicht mehr entkommen. Zu weit waren die beiden schon auf dem Meer.
Zeus war ein ausdauernder Schwimmer. Und das mußte er auch sein, denn der Weg war weit, den er sich ausgesucht hatte. Er wollte nach Kreta.
Die Sonne ging unter und die Frau wurde von einer gnädigen Ohnmacht erlöst. Instinktiv hielt sie sich weiter fest. Als der neue Tag anbrach, wachte sie auf. Sie waren schon an Zypern vorbei. Und der Stier war immer noch nicht müde. Unermüdliche schwamm er weiter, immer in Richtung Westen.
Die Sonne hatte sie schon längst überholt, als Kreta sich über den Horizont schob.
Zeus erreichte die Küste und legte die junge Frau in den Sand. Er verwandelte sich zurück in einen Gott und verging sich an ihr.
Übrigens, ich bin euch noch den Namen der Frau schuldig:
Sie hieß Europa!