Bevor es mit den Sternenkarten weitergeht, möchte ich den zweiten Planeten zeigen, den ich am 30.Dezember 2016 aufgenommen habe.
Beschreibung
Ich hatte beim Uranusbild schon angemerkt, das mir die Einstellung der Montierung auf die Sterne misslungen war. Das Polar-Alignement klappte noch, dann passte aber nichts mehr. Der Grund war offensichtlich, daß ich die Gegengewichte falsch platziert hatte und die Montierung beim Alignement auf drei Sterne durchrutschte.
Mars und Venus näherten schon bedrohlich dem Horizont und so verzichtete ich darauf, die Einstellprozedur zu wiederholen.
Mars und Venus
ich hatte mir vorgenommen, erst Mars und Venus aufs Korn zu nehmen. Die Planeten waren leicht zu finden, auch mit 2000mm Brennweite ohne Goto-Funktion. Mehr als jeweils ein kurzes Video vom Mars und von der Venus war aber nicht drin. Der Horizont kam nämlich immer näher und ich wollte ja noch Uranus und Neptun in den Kasten bekommen.
Neptun und Uranus
Neptun ist der viertgrößte Planet des Sonnensystems und weiter als alle anderen Planeten von unserer Sonne entfernt (Stand Januar 2017 🙂 ). Er war an diesem Abend nicht sehr weit vom Mars entfernt. Und Mars stand nicht mehr sehr hoch. Er würde in etwa 2 Stunden untergehen und mit ihm der Neptun.
Also, drauf auf Neptun!
Uranus hatte noch Zeit, der kam dann später noch dran
Die Suche nach Neptun
Ich weiß nicht, ob ich es schon erwähnt habe 🙂 , aber das Alignement an drei Sternen war alles andere als gelungen. So bedeutete die Suche nach Neptun mehr als nur einen Knopfdruck auf die Goto-Funktion der Steuerung.
Mit Hilfe von Stellarium schaute ich mir den Bildausschnitt an, den ein paar Spiegel mit 2 Metern Brennweite an der EOS 600D bewirken würden. Ausgehend vom Mars fuhr ich das Teleskop in die Position, an der ich Neptun vermutete.
Eine Probeaufnahme, ein Vergleich mit Stellarium und alles war klar. Ich wußte, wie ich das Teleskop noch feinjustieren mußte.
Nur gab es nun ein Problem, das ich aber erst bemerkte, als ich Feierabend gemacht hatte und in der warmen Wohnung saß, um die Aufnahmen zu sichten.
Ich hatte Neptun auf dem kleinen Kameramonitor verwechselt mit einem Stern.
Neptun wäre eigentlich hier zu finden gewesen:
Ich in meinem Tran definierte aber diesen Stern als Neptun:
Ich fuhr das Teleskop etwas tiefer, damit Neptun höher im Bild stand. Das misslungene Alignement sorgte nämlich dafür, daß der Planet sich langsam nach schräg unten durchs Bild bewegte.
Durch diese gutgemeinte Korrektur verschwand Neptun nun aber aus dem Bildfeld. Alle folgenden Aufnahmen waren für die Katz. Übrig blieb nur die Probeaufnahme.
Der Crop
Von dieser Probeaufnahme entwickelte ich einen Bildausschnitt rund um Neptun als 1:1-Crop
Triton
Es war mir gelungen, nicht nur den Planet Neptun, sondern auch den größten seiner Monde im Bild zu verewigen.
Triton hat einen Durchmesser von etwa 2700km. Er ist also nur um ein Viertel kleiner als der Erdmond und damit durchaus als groß zu bezeichnen. Er hat sich eine sehr nahe Umlaufbahn um Neptun ausgesucht und ist damit großen Gezeitenkräften ausgesetzt. In etwa 100 Millionen Jahren hat er sich dem Planeten soweit genähert haben, daß er von diesen Gezeitenkräften zerrissen wird. Dann wird Neptun einen neuen Ring bekommen, ähnlich den Ringen des Saturn.
Helligkeiten bei der Aufnahme
Neptun: 7,9 mag
Triton: 14,1 mag
Technische Daten
Die gleiche Aufnahmesession und die gleichen Daten wie beim Uranusbild:
https://seescho.wordpress.com/2017/01/12/uranus-undmonde/
Klasse Bericht und super Aufnahmen!
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Ich danke dir
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wow – wieder mal sehr cool!!! unglaublich, was man über den himmel alles wissen kann!
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klasse aufnahmen, gratulation dazu!
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