Nachdem vor geraumer Zeit Pluto seinen Planetenstatus verloren hat, darf Neptun von sich behaupten, der äußerste der Planeten unseres Sonnensystems zu sein. Wollen wir ihn besuchen, dann müßten wir anständig Brotzeit einpacken. Denn viereinhalb Milliarden Kilometer sind schon eine Hausnummer für einen Fußmarsch.
Schwer vorstellbar, so eine Entfernung. Ich rechne das immer in die Zeit um, die das Licht für die Strecke brauchen würde. Da komm ich besser mit zurecht. Mehr als vier Stunden ist so ein Lichtstrahl unterwegs, bis er beim Neptun eintrifft.
ich hab Neptun mit seinem größten Mond Triton fotografiert:

Der bläulich erscheinende Stern genau in der Bildmitte ist gar kein Stern, sondern der Planet Neptun. Knapp unterhalb ist sein Mond Triton zu sehen.
Der rötliche Stern oberhalb von Neptun ist HIP115953, ein sogenannter High proper-motion Star, also ein Stern, der ganz schön Speed drauf hat.
Die scheinbare visuelle Helligkeit dieses Sterns beträgt 6,25 mag bei einer Entfernung von etwa 150 Lichtjahren. Neptun ist 7,7 Magnituden hell, Triton hat 13,5 mag.
Aprobos Triton. Ich hab mich gefragt, ob ich weitere Monde von Nepun fotografieren kann. Den zweitgrößten Mond Protheus erwische ich mit meinen Mitteln nicht. Dazu ist er zu nah am Planeten. Nummer 3 allerdings ist weit genug weg. Da überstrahlt der Neptun nichts mehr.
Mond Nummer 3 Nereid ein schwieriges Objekt, ist er doch nur 19 Magnituden hell. Und das ist sehr sehr wenig. Ich hab es mit einer Aufnahme von 4 Minuten Belichtungszeit probiert. Keine Chance, der Erdmond war schon ums Hauseck gekommen und beleuchtete den leicht verschleierten Himmel.
Ich hatte aber die Bilder von Neptun, die ich mit jeweils 10 Sekunden belichtet hatte, schon im Kasten, jeweils 15 Bilder der Farbkanäle Rot, Grün und Blau. Ich degradierte die Bilder zu Luminanz-Bildern und stapelte alle 45. Bei der Bearbeitung drehte ich voll auf ohne Rücksicht auf Verluste und Schönheit. Ich wollte nur wissen, ob ich eine Andeutung von Nereid sehen könne. Hier das Ergebnis der Bearbeitung:

Ich möchte jetzt nicht behaupten, daß ich Nereid wirklich gefunden habe. Das kann auch Rauschen sein, was ich sogar als wahrscheinlich empfinde. Allerdings befindet sich genau da, wo der Mond zum Aufnahmezeitpunkt sein sollte ein Punkt, der von Position und Helligkeit passen würde.
Ich werde da nochmal ran gehen und Aufnahmen speziell von Nereid machen, wenn das Wetter und der Mond es zulässt.
Ich hab ins Bild oben die Helligkeiten einiger Sterne reingemalt. Ein paar Objekte hab ich mit einem G markiert. Das sind Galaxien, die ich in Simbad sehen konnte, die aber nicht in Stellarium auftauchen. Zu düster, diese Teile.
Spannende Beiträge, die ich auf Deiner Seite gerne verfolge.
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Dankeschön 🙂
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Gerne.
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