Der Komet C/2022 E3 (ZTF) kam von weit weit draußen, schwang um die Sonne herum, rauschte an der Erde vorbei und wird morgen den Mars passieren, bevor er wieder in den Weiten des Weltraums verschwindet. Falls er es schafft, nochmal wieder zu kommen, wird das erst in 52.000 Jahren sein.

Ich hab den Kometen am 7. Februar fotografiert, also 5 Tage nach seiner mit 42 Millionen Kilometern größten Annäherung an die Erde. Erwischt hab ich ihn im Sternbild Fuhrmann. Morgen, am 11. Februar ist er am Sternenhimmel in Marsnähe zu sehen und durchquert das Sternbild Stier. Am 15. Februar ist er bei dem roten Riesen Aldebaran angekommen.
Die Geschwindigkeit, mit der sich der Komet durch die Sternbilder bewegt, ist wegen der Erdnähe schon erheblich, nimmt aber jeden Tag etwas ab. Am Tag der Aufnahme dürfte sie etwas über 10 Bogensekunden pro Minute gelegen haben. Morgen bei der Marspassage ist die Geschwindigkeit schon auf 7,7 arcsek/min gesunken. Wenn Aldebaran an der Reihe ist, bewegt sich der Komet nur noch mit 4,9 Bogensekunden pro Minute.
Um diese Geschwindigkeit etwas zu visualisieren, hab ich mal in das Foto hineingezoomt.

Die farbigen Strichspuren sind Sterne. ich hab mit etwa 350mm Brennweite fotografiert. 10 Bilder durch das Rotfilter, 10 durch das Grünfilter und schließlich 10 Bilder durch das Blaufilter. Belichtungszeit pro Aufnahme waren 10 Sekunden.
Ich habe die Bilder der drei Farbkanäle gestapelt und zwar so, daß der Ruhepunkt der Komet war. Daraus hab dann das Farbbild gebastelt.
Die gesamte Aufnahmesession lief also
100 Sekunden pro Farbkanal
Das ergibt bei 3 Farbkanälen 300 Sekunden,
sprich 5 Minuten.
Diese 5 Minuten genügten, um die Sterne bei der doch vergleichsweise geringen Brennweite von 350mm zu solchen Strichen zu verzerren. Ist schon interessant, oder?
Übrigens, der Komet war für das bloße Auge nicht zu erkennen, jedenfalls nicht in unseren lichtverschmutzten Gegenden. Ich habs mit dem Fernglas probiert und konnte nur einen unscheinbaren verwaschenenn Fleck erkennen.