Making of Ringplanet

Wie aus einem schlechten Video bei nicht gerade optimalen Aufnahmebedingungen ein annehmbares Saturnbild wird, das soll dieser Beitrag in groben Zügen aufzeigen.

Die Aufnahmeoptik war mein 10 Zoll GSO-RC. Die 2000mm Brennweite verlängerte ich mit Hilfe eines Flatfield-Konverters auf echte 10 Meter. Hinten dran hing, geradezu klein aussehend, die EOS 6D.

Die technischen Daten der Aufnahme stehen im Beitrag um den Ringplaneten:
https://seescho.wordpress.com/2016/06/12/der-ringplanet/

Dank MagicLantern hat meine Kamera ein paar zusätzliche Features bekommen, zu denen die Möglichkeit gehört, ein 12-Bit Rohvideo aufzunehmen. Dieses Rohvideo basiert darau, daß die Rohdaten vom Sensor abgenommen werden und ohne weitere Bearbeitung auf die SD-Karte gedumpt werden. Gibt schön viele Details, aber auch viel Rauschen in dunklen Umgebungen. Hier ein kurzer Ausschnitt aus dem 3 Minuten Rohvideo von Saturn:

Dieses Video hab ich mit Hilfe von mlv_dump in seine Einzelbilder zerlegt. ufraw-batch wandelte mir dann die dngs zu tifs, aus denen ich mit Hilfe von ffmpeg ein umkomprimiertes avi bastelte, welches mein Stackingprogramm versteht. Hier eines dieser 5556 Frames:

0_rohbild

Das unkomprimierte avi, welches ja aus diesen Rohbildern besteht, lud ich in autostakkert. Ich stellte das Programm so ein, daß es 20 Alignementpunkte verwendete. Für jeden dieser Alignementpunkte ließ ich die besten 50% des Bildteils stapeln, also best out of etwa Zweieinhalbtausend. Das Ergebnis war ein fast rauschfreies Summenbild, das nun geschärft werden konnte.

1_stack_p50

Die Wavelet-Schärfung erfolgte mit registax. Registax ist ebenso wie autostakkert ein Programm, um Planetbilder zu stapeln, bringt aber leicht schlechtere Ergebnisse als autostakkert. Dafür besitzt es mit seiner wavelet-Schärfung ein hervorragendes Tool, daß ich gerne verwende. Das geschärfte Summenbild sieht so aus:

2_regi

Passt noch noch nicht ganz. Für Ausschnitt und Farbeanpassung hab ich darktable verwendet.

3_darktable

Zu guter letzt kam noch eine abschließende leichte Schärfung über die Dekonvolution-Funktion von Fitswork.

4_fits

Ihr seht, ist ganz einfach. 🙂

Hieer nochmal zum Vergleich das Saturnbild der anderen Bearbeitung aus dem Ursprungsbeitrag „Der Ringplanet“

20

Edgar

 

Ein Gedanke zu „Making of Ringplanet

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