Wie kommen Meere auf den Mond?

Vor knapp 4 Milliarden Jahren war es eine wilde Zeit in unserem Sonnensystem. Es war die Zeit des großen Bombardements.

Unsere Erde gab es schon. Oder vielleicht sollte ich besser sagen, unsere Erde gab es noch, denn 500 Millionen Jahre vorher war sie mit einem Brocken von der Größe des Planeten Mars kollidiert. Bei diesem Zusammenstoß entstand der Mond (so die zur Zeit wahrscheinlichste Theorie).

Der Mond umkreiste von da an die Erde und nahm langsam Form an, Dann kam die Epoche des großen Bombardements. Riesengroße Felsbrocken, Asteroiden schlugen auf den Planeten ein und sorgten dort für allerlei Wirbel. Und auch der Erdmond wurde nicht verschont.

Auf der Erde haben Wind und Wetter die Spuren dieser Einschläge weggewischt. Die Krater, die wir heute kennen, sind alle jünger. So ist zum Beispiel das Nördlinger Ries durch den Einschlag eines 1,5 Kilometer großen Meteoriten entstanden, allerdings erst von etwa 15 Millionen Jahren.

Auf dem Mond können wir die Auswirkungen des großen Bombardements heute noch sehen. Kennt ihr den Kinderreim „Punkt, Punkt, Komma, Strich – Fertig ist das Mondgesicht“ ? Die dunklen Flecken auf dem Mond, die man Meere genannt hat, standen Pate für diesen Reim. Und diese Meere sind zum größten Teil die Zeugnisse des Geschehens während des großen Bombardenments.

Das Mare Imbrium, also das Meer des Regens, ist von uns aus gesehen das linke Auge des Mondgesichts. Ich möchte mal in einen interessanten Teil dieses Meeres hineinzoomen.

Die große gleichmäßig geformte Fläche rechts unten um Bild ist das Meer des Regens. Es wird vermutet, daß vor knapp vier Milliarden Jahren ein 250km großer Asteroid dort auf dem Mond aufschlug und einen riesigen Krater bildete. Der Krater füllte sich nach und nach durch flüssiges Gestein aus dem Mondinneren und bildete die heute bekannte Basaltkruste.

Links unten im Bild ist die Regenbogenschlucht, der Sinus Iridum zu sehen. Die Tiefebene liegt noch in Dunkeln, während links der Ringwall des umgebenden Gebirges schon von der Sonne beschienen wird. Dieser sonnenbeschienene Gebirgskamm wird wegen seiner Form Goldener Henkel genannt.

Rechts oben im Bild ist Plato zu sehen, ein riesiger Krater mit einem Durchmesser von 100 Kilometern.

Nun hab ich mich gefragt, welche Auflösung ich auf meinem Bild darstellen konnte, also welche Größe die kleinesten Objekte haben, die zu sehen sind. Dzu mal ein Crop in die beiden kleineren Krater unten im Bild:

Der Begriff Crop ist vielleicht etwas hoch gegriffen, denn das Originalbild hat bereits die maximal mögliche Auflösung. Ich kann allerdings den interessierenden Bildausschnitt um das 2fache vergößern, um Details leichter zu erkennen (und auch Bildstörungen 🙂 ). Und genau das hab ich getan.

Die zwei nun groß erscheinenden Krater sind links Helikon und rechts Le Verrier, wobei Le Verrier mit einem Durchmesser von 20 Kilometern der kleinere der beiden ist.

Der direkt unten am Rand von Le Verrier zu findende Krater ist LE Verrier T mit einem Durchmesser von 4km. Und geht man noch etwas tiefer, so gelangt man zu Le Verrier S, der 3km groß ist.

Ich kann also auf dem Bild Strukturen bis herunter zu 3 Kilometern sicher ausmachen. Ich könnte mir vorstellen, daß da noch etwas mehr gehen könnte, wenn ich das Seeing überlisten kann. Obwohl, ich bin auch schon ziemlich nahe an der Beugungsgrenze des Teleskops dran,

Mal schauen, was man machen kann, nächsten Mondmonat um dieselbe Zeit:)

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