Am Donnerstag Nachmittag gab es auf der Sonne eine heftige Eruption, die Plasma in Richtung Erde schleuderte. Einen koronalen Massenauswurf also (CME).
Der CME wurde in die höchste Klasse X auf der nach oben offenen Skala als X1 eingestuft, also ganz unten. Und es wurde für die Erde ein moderater geomagnetischer Sturm (Kp7) vorhergesagt, der Polarlichter bis in den Norden Deutschlands sichtbar machen würde.
Nicht gefährlich also, wenngleich es im Internet an manchen Stellen rund ging.
Wie dem auch sei. Der erwartete geomagnetische Sturm ist wohl irgendwo hängen geblieben. Gestern hat die Aktivität gerade einmal KP4 erreicht und heute kam die Stoßwelle des CME mit einiger Verspätung bei uns an, gerade einmal KP5. Nichts war es also mit Nordlichtern, sichtbar auch in Deutschland.
Dieses Ereignis hab ich zum Anlaß genommen, die Sonnenfleckenregion zu fotografieren, die den X1-Flare produziert hat, bevor sie mit der Sonne aus dem Sichtfeld gedreht hat. Sie hat die Nummer 2887.

Zur Erklärung:
Die dunklen Flecken sind die Sonnenflecken der Region 2887. Die hellen Streifen dazwischen sind Fackeln, also kleine Eruptionen. Das Gekriesel außen rum ist einen Andeutung der Granulation der Sonne. Und der dunkle Bereich rechts unten, da war die Sonne zu Ende.
Aufgenommen mit 2 Meter Brennweite mit dem 10 Zöller. Weißlichtfolie vor dem Teleskop und nur den Blaukanal aufgenommen. Da hatte ich die besten Kontraste.
Von den 1.200 Frames hab ich zwei Drittel von Hand aussortiert und vom Rest die besten 5 Prozent gestackt. Das Ergebnis mit darktable bearbeitet: Farbkurve angepasst, etwas lokalen Kontrast dazugegeben und nur leicht geschärft.