Messier 46 im Sternbild Puppis

M46 ist eine lockere Anhäufung von Sternen in einem Gebiet mit einer Ausdehnung von etwa 30 Lichtjahren. Ein offener Sternhaufen also.

Dieser offene Sternhaufen kann im Sternbild Achterdeck des Schiffs entdeckt werden und bringt es bei einer Entfernung von 5.5oo Lichtjahren immerhin auf eine visuelle Helligkeit von 6,1 Magnituden (Fernglasobjekt).

Die Aufnahmegeschichte zu diesem Sternhaufen ist interessant:

Als ich Messier 46 anvisierte und ein paar Probebilder machte, waren auf all diesen Bildern ein kleiner runder Fleck vorhanden. Da ich auf den Rohbildern die Farbe noch nicht erkennen kann (die wird erst im Zuge des Stackings und der Bildbearbeitung herausgearbeitet), ging ich von einem Bildfehler aus. Genauso sieht nämlich ein Staubkorn auf dem Filter vor dem Sensor aus. Das nennt man dann Donat.

Ich baute die Kamera ab und blies mit Luft alles sauber. Es war kein Staubkorn, kein Pollenkorn, kurz gesagt nichts mehr vorhanden, was noch zu einem iso ntensiven Donat führen konnte.

Kamera wieder montiert, neu gezielt, neu fokussiert, ein paar Probeaufnahmen: Der Donat war immer noch da!

Jetzt war es mir egal. Das Sternbild Achterdeck des Schiffs kommt nicht vollständig über den Horizont, selbst wenn es im Süden steht und dort seine größte Höhe erreicht. So ist die Beobachtungszeit für Objekte, die zu diesem Sternbild gehören auch sehr begrenzt. Also, Augen zu und durch und die Aufnahmereihe gestartet.

Bevor die Bilder einer solchen Aufnahmereihe gestapelt und das Ergebnis anschließend bearbeitet wird, werden die Einzelbilder kalibriert. Das bedeutet, man versucht mit bestimmten Methoden Störungen auszumerzen, bevor es an Stacken geht. Eine dieser Maßnahmen ist das Kalibrieren mit Flatfields. Mit dieser Methode bekomme ich die Vignette aus den Bildern raus und die Donats werden auch entfernt. Wie das funktioniert erzähle ich später einmal.

Was soll ich sagen? Nach der Kalibrierung, und dem Stacken war der Donat immer noch vorhanden! Nur erkannte ich jetzt, was es damit auf sich hatte.

Der Donat war gar keine Bildstörung, sondern ein planetarischer Nebel, der sich irgendwie heimlich angeschlichen haben mußte, um mit aufs Bild zu kommen 🙂

Und die Moral von der Geschichte? Einfach im vorab die Gegend, die man fotografiert etwas genauer anschauen. Kann viel Arbeit ersparen…

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